Skibefahrungen an 8000ern
Skibefahrungen an sieben Achttausendern und anderen hohen Bergen der Welt
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8000er und Berge der Welt
Nanga Parbat 8125 m - Erste Skibefahrung der Zentralen Diamirflanke
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Nun folgt eine Zwangspause bis in den Nachmittag hinein, um den restlichen Anstieg ohne weitere Verzögerungen so durchführen zu können, dass ich die Skiabfahrt am späten Vormittag des nächsten Tages zu den bestmöglichen Skiverhältnissen (Schnee oben nicht zu hart, weiter unten noch nicht faul) antreten kann. Aber auch zur Regeneration kommt die Pause natürlich nicht ungelegen.
Um 18.00 Uhr breche ich wieder auf und steige bei aufziehender Abendstimmung die Eishänge zu Camp 3 (6800 m) hinauf. Dort befinden sich bereits die sieben Mitglieder der iranischen Expedition, die sich auf ihren Gipfelgang am 17. Juli vorbereiten. Bereits um 21.30 Uhr, nach 3,5 Stunden Aufstieg, laufe ich im Lager ein und werde von den iranischen Bergsteigern mit Tee und Schokolade begrüßt. Nach einer Pause, in der wärmere Socken, Overboots und Daunenbekleidung angezogen werden, setze ich den Anstieg fort. Nun heißt es selbst Spuren, da seit mehr als zwei Wochen niemand mehr über Lager 3 aufgestiegen ist. Die Fixseile sind tief verschneit, so dass ich erst im letzten Drittel der Querung Gebrauch davon machen kann. Der tiefe Bruchharsch erfordert alleine extreme Anstrengungen beim Spuren, die normalerweise in 4 Stunden machbare Etappe zu Camp 4 (7070 m) zieht sich auf über 5 Stunden hin. Dazu bläst ein schneidend kalter Wind. Meine Zehen sind seit Stunden taub, dauernd muss ich sie bewegen, um nicht komplett das Gefühl zu verlieren. Zu Beginn der Bazhin-Mulde grabe ich mir eine Mulde in den Schnee, um für eine kurze Pause Windschutz zu haben, etwas essen, trinken und vor allem nach meinen Füßen sehen zu können, um die ich mir mittlerweile große Sorgen mache. Aber alles ist ok. Als die Sonne aufgeht, steigen die Temperaturen an und auch der Wind wird etwas weniger. Bis die wärmenden Strahlen aber die schattige Nordwestseite erreicht haben, werden noch weitere Stunden vergehen müssen. Zu dieser Zeit bin ich bereits im Gipfeltrapez unterwegs.
Auch der Aufstieg durch die Gipfelflanke ist weiter kraftraubend, 30 cm Schneeauflage mit einem Harschdeckel darauf, lassen Steigeisen durchbrechen, Ski – auch mit Harscheisen versehen – abrutschen. Nach dem vorhergehenden Anstieg über 3500 Höhenmeter kostet mich die Spurarbeit so ganz alleine die letzten Kraftreserven. Immer wieder muss ich verweilen, um Kraft zu schöpfen. Den Gipfel bereits in greifbarer Nähe, muss ich schließlich zum späten Mittag eine schwere Entscheidung treffen - die Zeit für den Point of Return ist bereits um zwei Stunden überschritten: Setze ich den Aufstieg zum Gipfel fort, ist es für eine Skiabfahrt zu spät und zu gefährlich. Trete ich die Skiabfahrt noch zur richtigen Zeit an, kann ich den Gipfel – vielleicht 300 Meter entfernt – keinesfalls erneut erreichen. Ich entscheide mich ohne zu zögern für Letzteres. Das Ziel des erneuten Aufstiegs war die Skiabfahrt, nicht die Schnellbesteigung des Gipfels - den hatte ich gute zwei Wochen zuvor bereits erreicht. So schnalle ich mir an meinem Highpoint, nach 3500 Metern Aufstieg und 21 Stunden Gehzeit vom Basislager, meine Ski an und begebe mich auf die Sturzfahrt die Diamirflanke hinab.
Joe, im Basislager mit Fernglas und Funkgerät bewaffnet, unterstützt mich so gut es geht bei der Wegfindung durch das komplexe Gletscherlabyrinth. Nach der Abfahrt durch die Gipfelrinne und über das erste Schneefeld hinweg, muss im Abfahrtssinne nach links durch Bruchzonen gequert werden, um das nächste Gletscherbecken zu erreichen. Schlüsselstelle dabei ist die Überwindung eines kleinen Felsgrates und der damit verbundenen Steilstufe. Nachdem ich eine Schwachstelle im Gratverlauf entdeckt habe, kann ich eine ca. 50 Grad steile Schneerinne auf der anderen Seite abfahren und stehe im nächsten Gletscherbecken. Über wunderbare Firnhänge fahre ich dieses ab, bis ich auf einer Terrasse durch die nächste Bruchzone weiter nach links queren kann. Weite Hänge führen nun hinab zur „Wendeltreppe“, einer schmalen, mehrere hundert Meter hohen Serac-Kaskade, der zweiten großen Schlüsselstelle der Route. Mehrere kurze Steilstellen über 50 Grad Steilheit lauern hier im Eis. Dank der präzisen Einweisung über Funkgerät kann ich aber die größten Hürden schnell umfahren - und die kleineren sind auch schnell geknackt.
Alsbald bin ich auf dem großen Gletscherplateau unterhalb des großen Felsabbruchs angelangt und durchfahre dieses und die folgenden Gletscherbecken problemlos in Richtung auf den untersten Eisbruch zu. Hier durchkreuzen nochmals zahlreiche Spalten und Abbrüche die Abfahrtslinie, immer wieder muss ausgewichen, umfahren oder über Spalten gesprungen werden. Dann, nach nur knapp 2 Stunden Abfahrt, ist endlich das Gletscherende erreicht, der Weg zwischen Basislager und Camp 1 nur wenige Meter entfernt. Die Ski auf den Rucksack geschnallt, ist der Weiterweg talwärts schnell angetreten, eine Stunde später bin ich nach insgesamt 24,5 Stunden Geh- und Abfahrtszeit im Basislager angekommen. Damit hat der Nanga Parbat eine spektakuläre Abfahrtslinie hinzugewonnen, die zunächst nahezu unmöglich erschien.
K2 8611 m - Skiabfahrt von der Schulter über die Cesen- und Kukuczka-Route
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Nach mehreren Schlechtwettertagen ist es am 1. August plötzlich doch so weit: Ein Schönwetterfenster naht. Nur noch ein knappes Dutzend Bergsteiger befinden sich im Basislager und die Schneehöhen am Berg sind nach dem schlechten Wetter wenig erfolgsversprechend. Alix hat sich nach tagelangem Überlegen letztendlich gegen einen Versuch am K2 entschieden. Ich möchte es dennoch auf einen Versuch mit den anderen Bergsteigern ankommen lassen, da ich mich trotz der vorhergehenden Belastungen noch immer fit und belastungsfähig fühle, obwohl uns ein enges Zeitfenster und anstrengende Arbeit - der Aufstieg wird ohne jegliche Hilfskräfte und ab C3 mehr oder weniger im Alpinstil erfolgen müssen - bevorsteht.
Der Zeitplan für die nächsten Tage entwickelt sich: Dienstag (2.8.) Aufstieg durch steile Schneecouloirs und über einige Felsstufen auf das enge C2 (6400 m), am Mittwoch (3.8.) Weiterweg über einen steilen Schneerücken und etwas leichten Fels zu C3 (7150 m), am Donnerstag (4.8.) Aufstieg über steiles Felsgelände und den "Black Tower" bis zu C4 (7600 m), das wir tags darauf, am Freitag (5.8.), auf die "Schulter" (7900 m) verlegen.
Am 6. August soll es so weit sein, der Gipfel des K2 ist zum Greifen nah. Doch die ganze Nacht hindurch weht ein stürmischer Wind aus Nord und lässt keinen Gedanken an einen Aufbruch aufkommen, auch dann nicht als unsere Abmarschzeit um 2.30 Uhr immer näher rückt. Anstelle der angekündigten 20-30 km/h Windgeschwindigkeit weht uns eine Brise mit ca. 60-80 km/h (in Böen stärker) entgegen. Das Warten zieht sich bis in die Morgenstunden weiter, als dann auch noch der Gipfel in einer dichten pilzförmigen Wolke steckt, wird uns spätestens allen klar, dass das das Ende des Summit Pushs bedeutet.
Alle des Dutzends Bergsteiger, die sich auf der Schulter zusammengefunden haben, packen die Zelte zusammen und machen sich an den Abstieg. Bislang waren die Ski nur belastendes Zusatzgewicht, doch nun bleibt mir dadurch das Trostpflaster, einen Befahrungsversuch des K2 unternehmen zu können. Nachdem ich noch etwas höher (ca. 8020 m) gestiegen bin, um mir den berüchtigten "Flaschenhals" genauer anzusehen, liegt die Einfahrt ins zentrale Couloir, das von der Schulter auf die erste Serac-Terrasse hinabzieht, unmittelbar vor mir.
Im oberen Teil des Couloirs ist der Schnee durch die starken Winde der vergangenen Nächte grässlich hart verpresst, halbmeterhohe Zastrugis wechseln mit blanken Passagen und fordern bei 50 Grad durchschnittlicher Steilheit die volle Konzentration, um nicht irgendwo hängen zu bleiben. In der unteren Hälfte des Couloirs wird die Schneeoberfläche langsam gleichmäßiger und die Fahrt entspannter. Nahe C3 kreuzen sich beinahe Auf- und Abfahrtsroute, dann folgt die Einfahrt in ein sehr steiles Couloir (ca. 55 Grad), das auf die zweite Serac-Terrasse hinableitet. Hier quere ich über das flache Gletscherbecken hinüber zum Parallelgrat der Kukuczka-Route. Da in den Nachmittagsstunden die Couloirs unterhalb C2 akut lawinengefährdet sind - schon mehrere Male musste ich dem Krachen des Nassschnees lauschen - will ich stattdessen versuchen, über den exponierten Gratrücken des Nebengrats abzufahren. Diese Variante hatte ich mir zuvor von untent und während des Aufstiegs angesehen und für machbar befunden.
Die Schlüsselstelle ist ein ca. 200 Meter langer, sehr exponierter und felsdurchsetzter Gratabschnitt mit extrem steiler Einfahrt. Zwar sind einige alte Fixseile vorhanden, doch sind sie sind an den Felsen meist bis auf die letzte Litze durchgescheuert und man sollte sich besser gar nicht erst auf sie verlassen. Kurz darauf setzt sich ein breiter Firnrücken fort und die Abfahrt wird wesentlich entspannter, lediglich einigen Spalten muss hie und da ausgewichen werden. Der unterste Teil des Gratverlaufs verläuft mit kurzen Steilflanken durchsetzt durch genussvollen Firn bis die abschliessende Gletscherzunge erreicht ist, auf der es allmählich blank zu werden beginnt. Zwanzig Minuten Fussmarsch führen bis ins Basislager, 5100 m, zurück, in dem die Küchenmannschaft und anderen Gefährten bereits warten. Die erste Skiabfahrt über die Routenkombination Cesen- (aka Basken) und Kukuczka- (aka Polen-) Route ist geschafft und damit die bis dato längste Skibefahrung (ca. 8200 m - 5100 m) am K2!
Broad Peak 8051 m - Skiabfahrt vom pakistanischen Breithorn
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Der ca. 200 m hohe Steilhang bis ins Col 7850 m ist um 9.00 Uhr überwunden, hinter der scharf eingeschnittenen Felsscharte erwartet uns die wärmende Sonne. Wir haben wirklich Glück und einen Traumtag erwischt. Zwar zieht zwischen den nun folgenden Felstürmen des exponierten Gipfelgrats immer wieder die eine oder andere starke Böe hinauf, doch ist es im wesentlichen so ruhig und schwachwindig wie im Wetterbericht versprochen. Immer wieder geht es auf und ab, felsige Passagen im I. und II. Schwierigkeitsbereich wechseln mit kurzen, steilen Firnhängen ab.
Um 11.20 Uhr ist der Vorgipfel erreicht, an dem es viele Gipfelaspiranten gut sein lassen. Warum sehen wir deutlich, der weitere Weg bis zum Haupftgipfel ist noch irrsinnig weit. Nach einigen Aufschwüngen erreichen wir gegen 13.30 Uhr den schneebedeckten Zentralgipfel und marschieren zügig weiter. Zum Glück geht es relativ geradlinig, ohne viel auf und ab, und aper über den schmalen Grat hinweg, so dass wir schon eine halbe Stunde später am höchsten Punkt des Broad Peak, 8051 m, ankommen. Zeitgleich mit uns, Alix und Luis, erreichen der Brite Scott, der Baske Javi, die Französin Sophie und der Belgier Vim den Gipfel. Wir erlauben uns nur eine kurze Zeit für Ausblick und Glücksgefühle, da wir wissen, dass die Zeit drängt und der Abstieg noch lang ist.
Die Gegenanstiege auf dem Rückweg fallen uns zunehmend schwerer, zum Glück hält das Wetter und die Sonne wärmt uns, wenn wir eine kurze Verschnaufpause einlegen müssen. Um 17.30 Uhr sind wir wieder im Col 7850 m zurück. Alle machen sich zum Abseilen bereit und ich kann endlich die Ski anlegen, die ich über den gesamten steilen Aufstieg hinaufgeschleppt habe. Leider war der Verbindungsgrat vom Vorgipfel (8035 m) zum Hauptgipfel (8051 m) komplett freigeblasen. Hätte ich dort mit Ski unterwegs sein wollen, hätte ich mit ihnen im Schotter und in den Schrofen umhertappen müssen. So lege ich die Ski erst etwas unterhalb des Vorpipfels, oberhalb des Cols (7850 m) zwischen Mittelgipfel (8006 m) und Vorgipfel (8035 m) an.
Ein tiefeingeschnittenes, enges Couloir führt hinab in die letzte fixseilversicherte Steilflanke zum Col hinauf. Zum Glück ist der Schnee griffig und nicht zu verblasen, so dass ich keine Schwierigkeiten bei meinen weiten Schwüngen verspüre. Zunächst halte ich mich weiter an die Aufstiegsroute, entlang der langgezogenen Querung das Gletscherbecken hindurch. Dann im Abfahrtssinne weiter links, auf der "rechten Aufstiegsvariante" hinab, um die beinahe senkrechte Serac-Barriere und die damit verbundenen Fixseile zu vermeiden.
Nach nur einer Stunde bin ich um 18.45 Uhr im C3 (7010 m), alle anderen Gipfelgänger, denen sich auch Alix angeschlossen hat, laufen einige Stunden später sicher im Hochlager ein. Ein langer Tag geht zu Ende.
Zum Glück fällt das Wetter am Abstiegstag, dem 26. Juli, nicht so schlecht wie angekündigt aus und wir können entspannt im Sonnenschein das Lager abbauen und zusammenpacken. Für mich wäre es keine Option gewesen, die Skibefahrung am selben Tag bis hinab ins Basislager zu vervollständigen, da ich Alix nicht alleine hätte absteigen lassen wollen und zum anderen irgendwann selbst in die Dunkelheit geraten wäre. So trete ich den zweiten Teil der Skiabfahrt mit frischen Kräften am Folgetag an und Alix kann sich zum weiteren Abstieg den anderen Bergsteigern anschließen. Die Skiabfahrt führt vom letzten Hochlager über einen weiten Firnrücken, der, je mehr er sich C2 (6200 m) nähert, immer schmaler und felsdurchsetzter wird. Zwischen zahlreichen Gendarmen kurve ich herum um versuche das zweite Hochlager ohne Sackgasse zu erreichen. Auf C2 muss ein Zelt abgebaut und Ausrüstung eingepackt werden, mein Rucksack nimmt astronomische Dimensionen an.
Die weitere Abfahrt über die steilen Hänge unterhalb von C2 und dem Einstiegscouloir zum Gletscher hinab, das ich in Bewegungsrichtung rechts durch eine breite Schneerinne umgehe, fällt nicht mehr ganz so entspannt wie zuvor aus. Deutlich spüre ich nun die Belastung vom Vortag, das Gewicht meines Rucksacks und die müden Beine im zunehmend tiefer werdenden Nassschnee. Am "Crampon Point", dem Steigeisen-Anlegeplatz warte ich auf Alix und ruhe mich etwas aus. Wir sind sehr "erleichtert", als wir gegen 19.30 Uhr im Basislager (5100 m) ankommen und von Sultan, dem Basislagerverwalter willkommen geheissen werden. Endlich können wir die schweren Monster ablegen! Ein reichhaltiges Gipfelmenü, ein Whiskey zum Anstossen mit den anderen Gipfelgängern, schliessen den Tag ab und beenden einen erfolgreichen Gipfelgang und die bis dato vermutlich höchste Skibefahrung am Achttausender Broad Peak.
Shisha Pangma 8027 m - Komplette Skibefahrung über die Inaki-Route
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Mittlerweile steht die Sonne hoch am Himmel, das Wetter ist traumhaft und wie von Charly Gabl vorhergesagt, ein idealer Gipfeltag. Nach der Rinne steigen wir nach links auf geneigte, vom Wind hart geblasene Schneeflanken aus, die stetig zum Hauptgipfel hinaufleiten. 11.30 Uhr erreichen wir eine weite Einsattelung vor dem exponierten Gipfelgrat. Kurz davor nimmt der Wind aus NO jäh zu und die Böen erreichen Geschwindigkeiten, die uns ein paar Mal regelrecht von den Füßen heben. Ein Sherpa der anderen Truppe befindet sich auch im Sattel und teilt uns mit, dass ihr Leiter und ein Teilnehmer momentan den Aufstieg über den exponierten Gipfelgrat versuchen, doch der Fortschritt durch die seit einer Stunde anhaltenden Windspitzen äußerst gering sei und damit gerechnet werden müsse, dass ein Aufstieg auf den Gipfel zu gefährlich sei. Wir warten eine halbe Stunde ab, bis sich der Wind abrupt zu legen scheint, seilen uns am kurzen Seil an und versuchen unser Glück. Auch andere Bergsteiger von Seven Summit Treks sowie Rupert, der den Gipfelaufbau einige Zeit vor uns erreicht hatte, nutzen ihre Chance. Über einen messerscharfen Schneegrat erreichen wir eine Art Vorgipfel. Zuvor haben wir unsere Ski an einer sicheren Stelle tief in den Schnee eingerammt, so dass sie der Sturm nicht hinfort reißen kann. Gerade an der schmalsten Stelle des Grates kommen uns die absteigenden Bergsteiger entgegen, so dass wir in die steile SO-Flanke ausweichen müssen, wollen wir nicht lange stehen und warten. Beim Passieren gratulieren wir uns gegenseitig zum Gipfelerfolg nach dem wider Erwarten fordernden Aufstieg und extremen Wetterbedingungen zu guter Letzt. Der kurze aber immer noch sehr exponierte Verbindungsgrat zum Hauptgipfel ist schnell überwunden, dann sitzen wir alleine auf dem spitzen Horn des Shishapangma-Hauptgipfels. 13.30 Uhr und 8027 m Höhe, höher geht es nicht mehr. Wir sind glücklich und freuen uns über die tolle Aussicht über die tibetische Hochebene und das Himalaya-Gebirge. Von Mt. Everest, über Lhotse, Nuptse bis zum Cho Oyu sind trotz Quellwolken noch viele Gipfel zu sehen. Nach dem dramatischen Finale mit den orkanartigen Sturmspitzen hätten wir mit einem solchen Ausgang der Expedition schon fast nicht mehr gerechnet. Eine halbe Stunde verbringen wir am Gipfel, dann machen wir uns langsam wieder an den Abstieg.
Auf dem Weg begegnet uns plötzlich Alex aus Rumänien, ein Teilnehmer der anderen Gruppe. Alle seine Kameraden und auch sein Personal Climbing Sherpa sind bereits lang abgestiegen, nur er befindet sich noch immer im Aufstieg. Auch bei uns weigert er sich hartnäckig, mit uns abzusteigen. Er will unbedingt den Gipfel erreichen, auch wenn dies bedeutet, mutterseelenallein absteigen zu müssen. Zudem geht es ihm nicht besonders, er ist bereits sehr erschöpft und entkräftet. Wir können uns keine weitere Verzögerung im eigenen Zeitplan leisten und steigen mit einem schlechten Gefühl weiter ab. Am Skidepot werden die Steigeisen gegen die Ski eingetauscht, Alix steigt inzwischen zu Fuß mit den anderen Bergsteigern Richtung Lager 3 ab. Der Wind hat sich nachmittags wieder etwas gelegt und die Bedingungen sehen wieder besser aus, doch die Flanken sind durch die starken Winde der letzten Tage bretthart oder sogar blank gefegt. Keine idealen Skiverhältnisse. Dennoch gelingt die Abfahrt gut.
Auf halber Strecke bemerke ich, dass eine kleine Fixierschraube bei einem Bindungshinterbacken verloren gegangen ist und die Fixierung des Hinterbackens deshalb nicht mehr hält. In dem Steilgelände kein Spass. Mit etwas Improvisation hält dann die Fixierung doch wieder und die Abfahrt kann fortgesetzt werden. Nach 3 Stunden haben wir alle wieder unser Lager auf 7100 m erreicht. Rupert ist sogar schon weiter Richtung Lager 1 abgefahren, da er gerne am selben Tag noch das Basislager erreichen möchte. Das ist uns zu stressig, wir werden nochmals eine Nacht in unserem vorgeschobenen C2 verbringen und anderntags vollends in Basislager absteigen. Erschöpft und erfüllt kriechen wir in die warmen Schlafsäcke und schon bald fallen uns die Augen zu. Noch immer keine Spur von Alex, dem Sologänger, für den eine lange, eisige Nacht am Berg anbrechen wird. Die Gedanken an ihn verfolgen uns bis in den Schlaf.
Am nächsten Morgen frühstücken wir kurz und bündig mit einer Tasse Kaffee und graben dann unser tief im Schnee begrabenes Zelt aus. Die Rucksäcke mit all unserer Ausrüstung stapeln sich zu kleinen Bergen auf. Uns graut vor dem bevorstehenden, langen Abstieg. Wenigstens die Ski erleichtern uns die Plackerei etwas. Der Wind hat stark zugenommen, Spindrift schlängelt sich über den Gletscher. Immer wieder müssen wir anhalten, da wir die Bodenkonturen nicht mehr erkennen können. Spätmittags erreichen wir das Depotzelt vor der Gletscherquerung und ziehen unsere Trekkingschuhe an. Die Rucksäcke werden dadurch nicht leichter, da sie nun auch noch die Skiausrüstung aufnehmen müssen. An der Moräne entlang folgen wir dem immer schlechter werdenden Weg zum Basislager hinab. Mittlerweile haben sich mehrere Schmelzwasserseen gebildet, die zur Umgehung längerer Passagen zwingen. Um 17.00 Uhr kommen wir bei beginnendem Schneetreiben im Basislager an und werden von unseren „Mitbewohnern“ herzlich empfangen. Sie waren am heutigen Tag auch von C2 ins ABC abgestiegen, hatten am gestrigen Tag den Gipfelversuch mit dem Fernglas mitverfolgt. Die ganze Expedition hat wirklich wie am Schnürchen geklappt, kein Tag des Wartens wegen schlechtem Wetters oder anderer Verzögerungen. Lediglich 25 Tage sind seit Expeditionsbeginn, 12 Tage seit unserer Ankunft im ABC vergangen. Angeblich wurde der sie Shisha Pangma noch nie vor Mai (mit Ausnahme der Winter-Begehung Morós und Morawskís) bestiegen. Wir schätzen uns glücklich, so schnell und komplikationslos zum Zuge gekommen zu sein. Und sogar die komplette Skibefahrung vom Hauptgipfel, der selten erreicht wird, bis hinab zum Gletscherende hat funktioniert. Sogar Alex ist wieder aufgetaucht, nachdem er eine Biwaknacht auf 7600 m verbracht hatte. Was ihm an gesundheitlichen Schaden blüht, bleibt noch abzuwarten. Aber zumindest hat er überlebt, was schon niemand mehr zu hoffen gewagt hatte. Morgen wird er ins Basislager hinab begleitet werden. Damit schließt sich das letzte Kapitel des Expeditionstagebuchs Shisha Pangma mit einem Happy End für alle Beteiligten.
Lechtaler/Allgäuer Alpen und Tannheimer Berge
Besondere Skirouten und Extremabfahrten vor der Haustür
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Lechtaler/Allgäuer Alpen und Tannheimer Berge
Hochvogel (2592 m) WSW-Rinne
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Dennoch ist sie für den, der weiß was er tut, und gewillt ist, das damit verbundene Risiko einzugehen, ein kleines Juwel in den Allgäuer/Lechtaler Alpen. Da die Abseilstellen nicht immer einfach zu finden sind, sei die Routenführung nachfolgend näher beschrieben.
Vom Gipfel erreicht man den Beginn des Schnees am einfachsten, indem man dem Stahlkabel des Blitzableiters Richtung Westen folgt, an dem man sich auch über die kurze Felsstufe hinab festhalten kann. Bei guter Schneelage lassen sich bereits wenige Meter tiefer die Ski anlegen. Nun folgt man der Mulde in Richtung Wandabbruch tiefer. Achtung bei wenig Schnee (leicht hat man einen der vielen Steine in der Gipfelflanke erwischt) oder starker Windverfrachtung (die exponierte Westflanke ist oft schneebrettgefährdet, ein Mitgerissenwerden hätte hier fatale Auswirkungen). Die markante Felsinsel kann entweder orografisch rechts oder links passiert werden, jedoch sollte man sich im letzteren Falle gleich unterhalb an die Querung (Felsbänder) zurück in den Rinnengrund machen, da unterhalb ein Steilabbruch folgt.
Im oberen Winkel der Verschneidung angelangt, folgt eine unbeschwerte Abfahrtsstrecke durch das Couloir, bis dieses sich verengt. Hier wartet das erste Hindernis (erster roter Kreis), eine schräge Felsplatte, die meist nur unvollständig von Schnee bedeckt ist. In der Regel kann sie aber relativ unschwierig mit den Ski überwunden werden.
Danach folgen viele Meter Abfahrtsvergnügen, bis sich die Rinne abermals verengt und eine weinge Meter hohe Wassereisstufe (zweiter roter Kreis) die Weiterfahrt versperrt. Aus Gründen der leichteren Erreichbarkeit befindet sich bereits etwas höher, orografisch links, an einem Felsvorsprung die erste Abseilstelle (2 Bohrhaken, rote Schlinge). Mit 30-40 m ist die Felsstufe überwunden. Danach geht die Abfahrt weiter, bis sie eine erneute Engstelle mit Wasserfallstufe (dritter roter Kreis) unterbricht. Noch bevor die Engstelle erreicht ist, hält man sich orografisch rechts über ein Schneeband auf eine weite Schneefläche zu und umfährt auf ihr ein paar Felsvorsprünge. Am Rand des Felsabbruchs befindet sich die nächste kurze Abseilstelle (2 Bohrhaken, rote Schlinge) etwas versteckt, zur Wasserfallstufe hin ausgerichtet. An ihrem Ende angelangt, folgt eine kurze Abfahrtsstrecke entfernt, die letzte Hürde der Abfahrt, abermals eine kurze Wasserfalleisstufe (vierter roter Kreis). Bei sehr guter Schneelage kann orografisch rechts ausgequert werden (gestrichelte rote Linie), sonst ist es besser das Seil ein letztes Mal einzusetzen. Auf einem Felskopf, von oben her sichtbar angebracht, befindet sich der dritte Abseilstand (2 Bohrhaken, rote Schlinge). Wiederum bringen einen 30 Abseilmeter an den Fuß der Stufe, von wo aus die Abfahrt bis ins Jochbachtal auf der gängigen Skiroute fortgesetzt werden kann.
Für die Unternehmung sollte man mehr als zeitig aufbrechen, Uhr und tageszeitliche Erwärmung stets im Auge behalten. Nach der Abfahrt über die Gipfelflanke lässt sich die Unternehmung noch immer stilvoll, mit ein paar Höhenmetern zu Fuß, über den Normalweg beenden, sollte das zeitliche Limit bereits überschritten sein. Durch seine Exposition ist das Couloir mit zunehmendem Tagesverlauf durch herabfallendes Wassereis, das sich an den, das Couloir umgebenden Wandfluchten bildet, und Nassschneerutsche, die durch die Rinne zentriert werden, gefährdet. Enstsprechendes Können, umsichtiges Verhalten und sichere Verhältnisse müssen für eine Befahrung vorausgesetzt werden. Die Mitnahme von Leichtsteigeisen, Leichtpickel, Helm und Seil (2x50 m Rapline) ist schon teils für den Aufstieg obligatorisch.
Tannheimer Trilogie, Tannheimer Berge
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Der Ponten ist mit wenigen hundert Höhenmetern Aufstieg bald erreicht, der langgezogene Gratrücken im letzten Teil des Aufstiegs oft abgeblasen und durch dichtes Latschenwerk versperrt, so dass der leichteste Weg häufig zu Fuß über den Sommerweg zum Gipfel führt. Die letzte Einschartung vor dem Gipfelaufbau führt in die linke O-Rinne hinab. Sie ist steiler (oben 50 Grad, unten bald flacher) und schmaler, doch ist der Einstieg häufig etwas schwierig, insbesondere bei geringer Schneelage. Quert man linkerhand (NW) unterhalb des Gipfels bis in die nächste Einschartung, lässt sich die rechte O-Rinne einfacher erreichen. Sie führt etwas gemütlicher (etwas über 40 Grad Steilheit) ins Pontental hinab, wo sich beide Rinnen unterhalb des felsigen Gipfelstocks in den Fußhängen vereinen. Diese bieten noch einmal geniale Abfahrtsmeter bis in den Talboden hinab.
Nach erneutem Auffellen geht es weiter auf die Rohnenspitze, das Zirleseck (1872 m) wird rechts liegengelassen. Im Sattel der Bergwachtshütte müssen in der Regel die Ski auf den Rucksack genommen werden und man folgt dem langgezogenen S-Grat über einige Aufschwünge und Schrofen unschwierig bis zum Gipfel weiter. Vom Gipfelkreuz folgt man der von Norden kommenden Aufstiegsspur des Sommerwegs entweder noch ein paar Meter tiefer (rechte Variante) oder man fährt dem O-Grat entlang durch kleine Rinnen und Mulden etwas ab, bis man in die N-Flanke einfahren kann. Beide Varianten weisen in den steilsten Stücken für ein kurzes Stück etwas über 40 Grad Steilheit auf. Unterhalb der großen Felsinsel führen beide Varianten wieder zusammen. In einem kleinen, flachen Latschenboden sollte man sich links (W) halten und dem Sommerpfad über eine kurze Steilstufe hinab folgen, ehe sich die Vegetation wieder öffnet und einen auf die Fußhänge entlässt. Hier hat man die Wahl zwischen freien Hängen (re.) und der Piste (li.), der man für den kürzesten Rückweg bis nach Zöblen hinab folgt, die Straße überquert und in wenigen Minuten auf der Langlaufloipe bis zum Tourengeherparkplatz zurückskatet.
Namloser Wetterspitze (2553 m), NW-Wand-Rinne, Lechtaler Alpen
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Um das Couloir zu erreichen, muss man über den Aufbau der Gipfelwand abseilen. Da der Fels sehr geschlossen und plattig ist, die wenigen Köpferl splitterig und brüchig, haben wir uns dazu entschlossen, für eine höhere Sicherheit Abseilstellen einzubohren. Dies rechtfertigt sich unserer Meinung nur, wenn auch mehr davon etwas haben. Aus diesem Grund gibt es untenstehend ein Topo (nicht maßstabsgetreu) dazu.
Am Ende der Abseilstrecke angelangt, folgt man ohne größere Hindernisse der weiter und allmählich flacher werdenden Steilrinne (Durchschnittsneigung um die 40 Grad) nach unten, bis diese in die weiten Hänge des Ochsenbodens - das Sahnestück der Abfahrt - ausläuft. Im weitläufigen Becken des Ochsenbodens orientiert man sich direkt nach W hin weiter, bis man an einen Geländeabbruch langt, der von einigen Latschen versteckt wird. Bei guten Verhältnissen kann hier direkt in den folgenden weiten Bachtobel eingefahren werden, bei schlechten sollte man besser orografisch rechts ausweichen und dem Waldrand hinab ins Haupttal folgen. Sobald dieses erreicht ist, muss der Bach überquert werden und einige Meter bis zur Normalroute aufgestiegen werden, auf der weiter nach Fallerschein und zum Parkplatz abgefahren werden kann.
Namloser Wetterspitze (2553 m), O-Schulter, Lechtaler Alpen
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Vom Gipfel genau dem Ostgrat ein Stück folgend, zuerst einfach und wenig steil, auf dessen Südseite, und über eine erste kurze Stufe hinweg. Dann wird der Grat schmaler und es folgt eine kurze aber sehr steile Stufe (50-60° je nach Verhältnissen), die nordseitig häufig stark überwechtet ist. Hier schadet es u. U. nicht, mit ein paar Metern Seil sichern zu können. Ein kleiner Felskopf wird leicht nördlich nahe der Gratschneide umfahren (ca. 45°), dann noch ein paar Meter weiter der Gratschneide bis zu einem markanten Felsgendarm folgen, wo man dann in die Steilflanke (oben ca. 45°, dann stetig weniger) einfahren kann. Bei allerbesten Bedingungen kann auch schon vor der Steilstufe (meist zu stark überwechtet) oder unmittelbar danach (jew. gestrichelte rote Linien) in die Steilflanke eingefahren werden. Der nun folgende große Hang der Ostschulter ist zweifellos das Sahnestück der gesamten Abfahrt, bis dieser auf die Treienköpfe hin auszulaufen beginnt. An dem Punkt, an dem der Grat wieder schmäler wird, werden einige felsige Gratausläufer südseitig umfahren und schon befindet man sich in einer deutlichen Einmuldung auf dem Treiengrat. An der tiefsten Stelle führt eine Steilrinne nordseitig ins Treienkar hinab. Bei wenig Schnee sollte man auf den ersten Metern der Rinne auf verborgene Felsen achten, eventuell ist es sogar vernünftig ein Stück zu Fuß abzusteigen. Bald öffnet sich die Rinne zusehends und die weiten, nordseitig orientierten Hänge versprechen besten Abfahrtsspass bis zum Treiensee hinab. Hier trifft man auf die Skiroute zum Karleskopf (2178 m), der man problemlos bis zum Parkplatz in Namlos zurück folgt.
Die oben beschriebene Abfahrt ist sicherlich nicht das Nonplusultra an Steilheit, doch davon sollte man sich nicht verleiten lassen. Viele Passagen sind sehr exponiert und respekteinflössend. Im oberen Teil der Abfahrt kann schon ein leichter Sturz oder Ausrutscher tödliche Folgen haben, da das Gelände nord- wie südseitig in mehreren hundert Meter hohen Felsabbrüchen endet. Diese Tour sollten wirklich nur Skifahrer mit bestem Können bei den sichersten Verhältnissen ins Auge fassen. Auf die Mitnahme von Leichtsteigeisen, Leichtpickel und ggf. Kurzseil (10-20 m Rapline) sollte nicht verzichtet werden.
Urbeleskarspitze (2632 m), S-Wand und O-Grat, Lechtaler Alpen
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Wiederholer sollten gewillt sein, früh aus den Betten zu steigen, die Abfahrt sollte wegen der reinen Südexposition bei Frühjahrsverhältnissen bereits gegen 11.00 Uhr angetreten werden, der Aufstieg benötigt bei flottem Tempo 5-6 h bis zum Gipfel (Aufstieg wie zur Bretterspitze übers Haglertal und kurze Abfahrt ab der Scharte ins Seekar unter die S-Wand oder direkter Aufstieg ins Seekar ab Haglertalhütte bei genügend Schneeauflage und wenn man weiß, wie´s geht).
Roter Stein (2366 m), N-Rinne, Lechtaler Alpen
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Über eine kurze, leicht ansteigende Querung kann man die Stockacher Alpe (1604 m) auf der Linie des Sommerwegs erreichen, von der aus sich über eine langgezogene Waldschneise nach Kleinstockach abfahren lässt. Unter normalen Umständen ist dies die beste Abfahrtsvariante. Nur bei sehr viel Schnee und sicheren Verhältnissen, macht es Sinn, direkt vom Almboden am orografisch linken Rand in den Bachtobel abzufahren (gestrichelte Linie), der vordergründig den leichtesten Abstieg zu versprechen scheint.
In beiden Fällen muss bei Kleinstockach nochmals der Bach überquert werden, bevor man auf der asphaltierten Fahrstaße ein kurzes Stück bis nach Bichlbächle aufsteigen kann, um das Auto zu holen.
Alpschrofen (2303 m), NW-Wand-Rinne, Lechtaler Alpen
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Die Einfahrt ins Couloir erfolgt direkt vom Vorgipfel aus, der offensichtlichen Linie folgend. An verschiedenen Felsinseln etwas hin und her, aber die grundsätzliche Orientierung ist immer klar erkennbar. Zuletzt, vor Erreichen des Regalls (großes Kar), wartet noch ein kurzer enger Schlupf, bevor die Fußhänge erreicht sind. Konstant um die 40°, selten steiler, nie extrem, stürzen sollte man wegen des kombinierten Geländes dennoch nicht.
Seelakopf (2368 m) NW-Couloir & Kalter Stein (2145 m) N-Rinne
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Wieder im Kelmer Karboden angelangt, folgt man der regulären Aufstiegsroute in lediglich 300 Hm auf den Kalten Stein. Vom Gipfel folgt man dem NW-Grat etwas tiefer, bis man in eine erste Einschartung gelangt, von der aus man in die Rinne einfahren kann. Bei viel Schnee oder stärkerer Überwechtung kann es sinnvoll sein, dem Grat ein paar Meter weiter zu folgen, bis man vor einer kleinen Schulter etwas flacher in die Rinne einfahren kann. Über die Rinne (Einfahrt kurz um die 50 Grad, dann bald flacher) zu deren Fußhängen hinab und dann ostwärts einem tief eingeschnittenen Bachlauf hinab ins Aufstiegstälchen des Karbachs folgen. Von hier auf der normalen Abfahrtsroute nach Kelmen zurück.
Achtung: Bei diesen Unternehmungen handelt es sich um anspruchsvolle skialpinistische Unterfangen. Entsprechende Erfahrung, Können, sowie eine kompetente Beurteilung der Schnee- und Lawinen-verhältnisse müssen für eine Befahrung unbedingt vorausgesetzt werden. Eine Nachahmung wird weder angeregt noch empfohlen und findet allein auf eigene Verantwortung statt!